TKSV, 12. November 2011
Eugen Aebli zum Ehrenmitglied gekürt
Laudatio zur Ehrenmitgliedschaft von Eugen Aebli
Kennt ihr dieses Gefühl, man kennt jemanden schon sehr lange und trotzdem weiss man eigentlich nicht viel über diese Person? So geht es mir manchmal mit Eugen Aebli.
Jeder kennt ihn und jeder schätzt ihn. Wenn er mit seinem verschmitzten Lächeln wieder einen träfen Spruch zum richtigen Zeitpunkt anbringt oder aber auch, wenn er sich mit Leidenschaft für den Schwingsport einsetzt. Eugen war kein Schwinger, obwohl dies seine Statur vermuten liesse. Seine Wurzeln liegen im Turnen und Nationalturnen.
Als 1998 in Tägerwilen der TG Kantonale Schwingertag organisiert wurde, zeichnete sich Eugen für die Zusammenstellung des Gabentempels verantwortlich und fasste somit richtig Fuss zum Schwingsport. Das Fest gewann Sutter Thomas, seines Zeichens amtierender Schwingerkönig. Spätestens seit 1998 war Eugen also mit dem Schwinger-Virus infiziert und kam danach ab und zu in den Schwingkeller oder besuchte Schwingfeste.
Grosse Freude bereitete ihm, dass sein Sohn Michael mit dem Schwingen begann. Auch er mit einer Schwinger-Postur ausgestattet, beendete seine Karriere vor dem Übertritt ins Aktiv-Alter wieder. Eugen blieb! Und er half tatkräftig mit, wann immer es etwas zu helfen gab, sowohl körperlich als auch ideell.
In Erinnerung bleibt die Geschichte mit dem Zelt. 2007 war’s, als wir in Tägerwilen den TG Kant. Buebe- und Jungschwingertag organisierten. Das Wetter spielte nicht so mit, wie wir uns das erhofft hatten. Es regnete schon Tage vorher. Sehr kurzfristig musste also ein Zelt her. Durch die Unterstützung von Eugen und Michael war schnell ein Zelt gefunden. Stellte sich also nur noch die Frage nach der Finanzierung, weil das Zelt den Budgetrahmen sprengte. Das sei kein Problem, versicherte uns Eugen, in seiner gewohnt ruhigen Art. Noch heute ist nicht bekannt, wie das Zelt bezahlt wurde, aber eine Rechnung des Lieferanten habe ich nie gesehen.
2011 lieferte er sein Meisterstück ab. Auf der Suche nach neuen Herausforderungen holten die Tägerwiler, auch unter Einflussnahme von Eugen, das NOS nach Tägerwilen. Viele hielten dieses Vorhaben für verrückt, weniger als 1 Jahr nach dem Eidgenössischen in Frauenfeld schon wieder so einen Riesen-Anlass in den Thurgau zu holen. Die Haupt-Angst der Pessimisten war, dass sich keine Gabenspender finden liessen.
Ohne auf die negativen Stimmen einzugehen, belehrte uns Eugen eines Besseren. Angeführt von Muni „Everest“ stellte er mit seinem Freund Fritz Gschwend einen Gabentempel auf die Beine, welcher seinesgleichen sucht.
Eugen ist kein Schwätzer, sein Wort hat Gewicht, und was er sagt „verhebet“, auch wenn man glaubt, er hätte es vergessen. Seine ruhige und bedachte Art überzeugen, ich vermute, sein Ruhepuls liegt bei unter 30. Und sein unglaublich umfassendes Netzwerk ist beeindruckend. Nebenbei ist der „Aebli“ auch ein ganz geselliger Mensch, frei nach dem Motto: „Je später der Abend, desto lustiger!“ Man könnte Bücher füllen mit den Anekdoten um seine Person.
Wer kann zum Beispiel von sich behaupten mitten in der Nacht mit dem „geliehenen“ Velo von Uesslingen nach Tägerwilen gefahren und trotzdem vor seinem Kumpel im Auto daheim gewesen zu sein? Eugen kann es!
Wir sind dankbar für seine wertvolle Arbeit und seine tatkräftige Unterstützung zu jeder Zeit. Für seine Verdienste und sein langjähriges Engagement für den Schwingerverband Bodensee & Rhein wollen wir Eugen Aebli heute zum Ehrenmitglied ernennen.
Ich bitte die Versammlung um einen kräftigen Applaus.
Egnach, 05. November 2011, Präsident Schwingerverband Bodensee & Rhein, Josef Notz