Funktionäre, 31. Juli 2023

Brünigschwinget – mit historischem Wert für Thurgauer

Stefan Hungerbühler

Am vergangenen Sonntag fand der prestigeträchtige Brünigschwinget statt. Auf der Wasserscheide (zwischen Obwalden und Berner Oberland) zeigten die 120 angetretenen Schwinger (50 ISV, 50 BKSV und 20 NOSV) den 6140 Zuschauern attraktive Zweikämpfe. Zur grossen Freude der Ostschweizer und vor allem der Thurgauer, setzten sich die beiden Aushängeschilder Samuel Giger, Ottoberg und Domenic Schneider, Friltschen im stark besetzten Teilnehmerfeld durch. Noch nie schafften es in den innzwischen 130 Jahren «Brünigschwinget» zwei Thurgauer in die Endausmachung um den Tagessieg. Im Schlussgang zwischen den beiden Klubkameraden konnte (wie vermutet) Giger das bessere Ende für sich beanspruchen. Der Kilchbergsieger setzte gekonnt eine Kurz/Gammen Kombination an, welche Schneider aushebelte und zu Fall brachte. Am Boden konnte Giger nach 1.12 Minuten mit Nachdrücken den Gang beenden.

Samuel Giger holt sich Brünig-Krone

Der im Vorfeld meistgenannte Favorit und Saisondominator Fabian Staudenmann, musste zu Auftakt gegen Samuel Giger ran. Giger und Staudenmann trennten sich nicht ganz unerwartet nach Ablauf der Zeit und einem guten ersten Gang ohne Resultat. Leicht unter Zugzwang reihte der 3-Fache Eidgenosse Giger danach aber Sieg an Sieg. Als Führender nach Vier Gängen, bodigte der grossgewachsene Modellathlet anschliessend den Luzerner Eidgenosse Joel Ambühl, Hergiswil b. Willisau, was zugleich auch die Schlussgangqualifikation bedeutete. Mit dem Sieg gegen Domenic Schneider realisierte der Sennenschwinger nicht nur seinen ersten Brünigsieg, sondern bescherte der Nordostschweiz nach Stefan Fausch (2006) auch einen weiteren Titel.


Gebrüder Schneider mit Wechselbad der Gefühle  

 Fulminant und ebenfalls von ihrer besten Seite zeigten sich auch Mario & Domenic Schneider. Domenic startete wie Samuel und Mario mit einem Gestellten ins Tageswerk. Bis zur Wettkampfhälfte zierte das Notenblatt noch zwei Siege. Am Nachmittag bezwang der Landwirt mit Kilian von Weissenfluh und Matthias Aeschbacher gleich noch zwei Hochkaräter. Im fünften Gang bodigte Domenic ohne Diskussion und nach kurzer Kampfzeit, den Schlussgangteilnehmer des ESAF im vergangenen Jahr Matthias Aeschbacher. Mit einer hervorragenden Tagesleistung reichte es zum alleinigen Rang 4. Mario startete mit einen Remis gegen den Berner Neueidgenossen Dominik Gasser, Süderen. Gesamthaft verbuchte der 64-fache Kranzgewinner drei Siege, zwei Gestellte und eine Niederlage. Noch im vergangenen Jahr erkämpfte der stämmige Familienvater aus Rothenhausen den Kranz mit Bravour. Heuer wieder auf Kranzkurs, unterlag Mario im letzten Gang um das begehrte Eichenlaub undankbar gegen Fabian Staudenmann. Am Schluss reichte es zum Guten 9. Schlussrang, allerdings um den verflixten Viertelpunkt hinter den Kränzen.

 

Voggensperger und Kundert im Mittelfeld

Mit Janic Voggensperger, Schönenbuch (12a) und Elias Kundert, Sirnach (19c) standen noch zwei weitere Thurgauer im Einsatz. Mit drei Erfolgen zuletzt gegen Nicolas Zimmermann und zwei Misserfolgen gegen die Eidgenossen Joel Ambühl und Curdin Orlik, resultierte für den knapp 2-Meter-Mann ein Schlussrang im Mittelfeld. er erst 18-jährige Kundert durfte mit der erstmaligen Teilnahme am Bergklassiker wichtige Erfahrungen und Lehrgeld für die Zukunft sammeln. Mit einem Sieg, einem Gestellten und vier Niederlagen reichte es ebenfalls für einen Rang in der Mitte des Schlussklassements. Im dritten Gang unterlag der Säger keinem geringeren als dem 5-fachen Eidg. Kranzgewinner und Altmeister Thomas Sempach aus Heimenschwand.

Fotos von Lorenz Reifler

   

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